Nasse Kaffeeaufbereitung
Bei der nassen Kaffeeaufbereitung werden die Kaffeekirschen in einer
Aufbereitungsanlage („Beneficio“) in speziellen Tanks mit reichlich klarem
Quellwasser versetzt, wodurch die Kirschen aufquellen. In sogenannten „Pulpern“
werden die Kirschen anschließend gewalzt. Dabei löst sich ein Großteil des
Fruchtfleisches heraus. Das restliche Fruchtfleisch wird dann in Gärtanks
zersetzt. Diese Fermentierung dauert 24–36 Stunden und hat starken Einfluss auf
den Geschmack des Kaffees. Überfermentierung ergibt die berüchtigte
„Stinkerbohne“, die eine ganze Kaffeepartie verderben kann. Nach gelungender
Fermentierung werden die Bohnen für rund zwei Wochen an der Sonne oder
maschinell mit Heißluft getrocknet. Der gesamte Vorgang ist komplizierter als
die trockene Kaffeeaufbereitung, erzielt aber eine homogenere und bessere
Qualität: Durch die gleichmäßige Fermentierung sind diese Kaffees geschmacklich
klarer und runder. Im Gegensatz dazu haben trocken aufbereitete Kaffees ein
unterschiedlicheres, kantigeres Geschmacksprofil mit oft süßlichen, nussigen
oder schokoladigen Nuancen. Die nasse Kaffeeaufbereitung wird vor allem für
Kaffees in wasserreichen Ländern angewendet.